Cyberpunk 2077 im Technik-Test - CPU-, GPU- und Raytracing-Benchmarks [Update]
Großes Update: Seit gestern um 1 Uhr nachts ist das langersehnte Sci-Fi-Rollenspiel der Hexer-Macher CD Projekt RED endlich spielbar. Wir haben unsere Testsysteme vorbereitet, das Spiel nach geeigneten Benchmark-Szenen durchforstet und mittlerweile zahlreiche Performance-Messungen durchgeführt. In diesem Artikel finden Sie Grafikkarten- und CPU-Benchmarks in rauen Massen.
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Es ist so weit. Nach langer Wartezeit und nach mehrfacher Verschiebung ist Cyberpunk 2077 endlich erschienen. Im neuen Spiel der The-Witcher-Macher übernehmen Sie die Rolle von "V" und erleben Abenteuer in der großen offenen Welt von Night City. Nach dem Erstellen Ihres Charakters im umfangreichen Editor und nach dem Abschließen des mehrstündigen Prologs steht Ihnen die gesamte Spielewelt zum Erkunden offen. Die ausufernde Metropole Night City mit ihren unterschiedlichen Distrikten, diversen Bewohnern und abwechslungsreichen Umgebungen, verschlungenen Gassen und stimmungsvollen Hinterhöfen dient dabei zu weit mehr als bloße Hintergrundkulisse, die tolle Umsetzung der vielfältigen Spielewelt, die dichte Atmosphäre, die sie schafft, und die spielerischen Freiheiten, die sie bietet, machen Night City zu dem heimlichen Star des Spiels und verleihen Cyberpunk 2077 einen beträchtlichen Teil seines Charakters. Einen umfangreichen Test zum Gameplay lesen Sie bei den Kollegen der PC Games.
Mit dem Release des Spiels am 10.12.2020 um 1 Uhr nachts wurde der angekündigte Day-1-Patch ausgeliefert, welcher neben Bug-Fixes obendrein die Performance verbessern soll. Wer den vorhergehenden Patch (9,7 GByte) heruntergeladen hat, musste nur noch 241 MByte durch die Leitung bekommen - keine leichte Aufgabe angesichts des Ansturms; die GoG-Server hatten sichtlich zu kämpfen und lieferten die essenziellen Dateien teilweise mit nur 0,1 MByte/s aus. Sei's drum, nun läuft alles. Einige der während der Preview-Phase beobachtete Fehler sind damit hoffentlich Geschichte. Obendrein haben sowohl AMD als auch Nvidia frische Grafikkarten-Treiber für Cyberpunk 2077
veröffentlicht.Cyberpunk 2077 - Grafik und Technik
Cyberpunk 2077 basiert auf der RED Engine, dem hauseigenen Grafikmotor von CD Project RED, der seit dem zweiten Teil der Witcher-Reihe in den Spielen des polnischen Studios Verwendung findet. Eine offizielle Versionsnummer wird offenbar seit The Witcher 3 (RED Engine 3) nicht mehr angegeben, doch offenkundig hat die Engine umfangreiche Veränderungen erfahren. Wurde der Grafikmotor von The Witcher 2 schon während der Entwicklung von The Witcher 3 massiv ausgebaut und mit Direct-X-11-Techniken wie etwa Tessellation für die Landschaftsdarstellung oder die optionale Hairworks-Haarpracht sowie mit Physically Based Rendering auf den damals topaktuellen Stand gebracht, so hat die Engine und genutzten Features mit Cyberpunk 2077 einen mindestens ebenso großen Schritt gemacht.
Natürlich ist insbesondere Raytracing der neueste Schrei und die Technik wird prominent von Cyberpunk unterstützt und eingesetzt, doch bietet das Rollenspiel noch viele weitere technische Verbesserungen. Beispielsweise wurde das Streaming umfangreich überarbeitet, sodass es sich auch beim gleichzeitigen Darstellen mehrerer unterschiedlicher Stadtteile nicht verschluckt und Mehrkernprozessoren besser auslasten kann, die Beleuchtung durch eine sehr auf- und gefällige Globale Beleuchtung ergänzt, die auch ohne Raytracing ein deutliches optisches Plus bietet und Cyberpunk 2077 bietet eine ganze Fülle kleinerer Verbesserungen, darunter beispielsweise die für die Gesichtsanimationen und Lippensynchronität eingesetzte Middleware JALI (Abkürzung für: Jaw and Lip Integration) , welche von der Universiät Toronto entwickelt und in Cyberpunk 2077 genutzt wird, um den Gesprächen mit den NPCs zusätzliche Glaubwürdigkeit zu verleihen und obendrein die Lokalisierungen zu vereinfachen.
Apropos: Nicht nur grafisch kann sich Cyberpunk 2077 sehen lassen, auch der Sound ist fantastisch. Knackige Effekte, guter Raumklang und ein treibender Elektro-Soundtrack schmeicheln dem Ohr ebenso wie die deutsche Synchronisierung. CD Projekt hat keine Kosten und Mühen gescheut und unzählige bekannte Stimmen verpflichtet. Damit ist nicht nur Keanu Reeves' deutsche Stimme Benjamin Völz gemeint, sondern auch die übrigen Charaktere. Wer befürchtet hat, dass V ein zweiter Hexer wird, den können wir somit beruhigen. V klingt, egal ob männlich oder weiblich, auf Deutsch absolut glaubwürdig (während Hexer-Fans in der Regel Geralts englisch Vertonung bevorzugen) und auch sonst sind uns bisher keine Ausfälle zu Ohren gekommen.
Das Sci-Fi-Setting von Cyberpunk 2077 unterscheidet sich natürlich allein szenariobedingt drastisch von den lauschigen grünen Wiesen und düsteren Verliesen einer Fantasy-Welt, doch ist die RED Engine in Cyberpunk 2077 optisch kaum wiederzuerkennen. Und neben der Optik haben sich auch viele Eigenschaften des Grafikmotors verändert, so ist The Witcher 3 beispielsweise dafür bekannt, nur sehr wenig Grafikspeicher zu belegen. Und auch wenn Cyberpunk durch die Änderungen am Grafikmotor nicht zu direkt zu einem Speicherfesser mutiert ist, ein Speicher-Kostverächter ist das Sci-Fi-Rollenspiel nun nicht mehr.
Cyberpunk 2077 setzt obendrein DirectX-12-fähige Hardware voraus - es existiert allerdings ein Fallback, mit dem Sie das Spiel auch unter Windows 7 starten können. Falls Sie den Umstieg auf Microsofts aktuelles OS noch nicht vollzogen haben oder generell ablehnen, können Sie das Spiel also dennoch genießen, gesetzt den Fall, Sie haben entsprechende Hardware mit DX12-Support in Ihrem Windows-7-Rechner verbaut.
Cyberpunk 2077 - Raytracing und DLSS
Die edle Strahlverfolgung wird in Cyberpunk 2077 prominent eingesetzt. Mit Raytracing-Spiegelungen, -Schatten, Globaler Beleuchtung sowie -Umgebungsverdeckung werden gleich vier Effekte genutzt. Die GI und die Umgebungsverdeckung werden dabei im Grafikmenü unter "Raytracing und Beleuchtung" zusammengefasst und bieten neben "Aus" gleich drei Qualitätsstufen von "Niedrig" über "Ultra" hinaus bis "Psycho". Die Schatten und die Reflexionen können dagegen getrennt zu- und abgeschaltet werden.
Cyberpunk 2077 - Benchmarks von 22 Grafikkarten
Für die Grafikkarten-Benchmarks verwenden wir selbstverständlich die finale Spielversion 1.03 sowie eine aktuelle Software-Umgebung drumherum. Zum Einsatz kommen die ofenfrischen Treiber von AMD und Nvidia, die Radeon Software 20.12.1 und der GRD 460.79 WHQL. Beide Treiber werden mit offizieller Unterstützung für Cyberpunk 2077 beworben und liefern somit die Stand jetzt bestmögliche Performance.
Cyberpunk 2077 - GPU-Benchmarks
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Cyberpunk 2077 ist mit dem Ultra-Preset kein Zuckerschlecken für Grafikkarten, viele Modelle bekommen mit dieser Detailstufe bereits in Full HD kleine bis große Probleme. Wir arbeiten derzeit an einem Tuning-Artikel, welcher die Kosten einzelner Grafikoptionen entschlüsselt.
CPU- und GPU-Benchmark-Savegames
Während wir weitertesten, sind Sie - wie immer - herzlich dazu eingeladen, mitzutesten. Da es sich bei Cyberpunk 2077 um ein im Kern DRM-freies GoG-Spiel handelt, wird das Benchmarkvergnügen von keinerlei bissigem DRM torpediert und Spielstände lassen sich bequem transferieren. Außerdem gilt bei Cyberpunk 2077: Speichern Sie, wo Sie wollen - und kommen Sie exakt an dieser Stelle wieder heraus. Wer mitbenchen möchte, findet nun die beiden Benchmark-Savegames zum Download.
Das Zip-File beinhaltet sowohl den GPU- als auch den CPU-Benchmark. Der Benchmark-Ablauf ist einfach: Fahren Sie mit dem Motorrad auf dem Mittelstreifen der Straße geradeaus (CPU-Save) respektive sprinten Sie (1× Shift drücken) die neonbeleuchtete Gasse mittig entlang. Die Messdauer beträgt PCGH-typisch stets 20 Sekunden. Beste Ergebnisse erreichen Sie nach einem Aufwärmlauf, gefolgt von drei Messungen, um einen Mittelwert zu bilden.
Leistung mit maximaler Raytracing-Qualität
Die Grafikkarten-Benchmarks verraten es: Cyberpunk 2077 ist nicht nur hübsch, sondern auch angemessen fordernd. Kommt die moderne Raytracing-Ausleuchtung dazu, nimmt die Sache sogar Next-Generation-Ausmaße an - sowohl bei der Qualität als auch beim Anspruch. Keine aktuelle Grafikkarte ist auch nur ansatzweise in der Lage, maximale Raytracing-Qualität jenseits von Full HD flüssig darzustellen. Ampere lässt im Vergleich mit Turing seine Muskeln spielen, der Abstand ist beachtlich. Eine manuelle Übertaktung der Grafikkarte ändert selbst dann nichts an den geringen Bildraten, wenn sie in den Nahtodbereich geht. Wir haben's anhand der äußerst power-freudigen Asus Geforce RTX 3090 ROG Strix mit 480 Watt TGP angesehen - circa sieben Prozent bessere Bildraten sind ausgehend von einer normalen RTX 3090 drin. Sehen Sie selbst:
Cyberpunk 2077 - Raytracing-Benchmarks
MAXED-out Settings (Psycho)
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Nvidias DLSS-Upscaling hat gigantische Auswirkungen auf die Leistung, sobald maximale Raytracing-Qualität aktiv ist. Ein exemplarischer Benchmark anhand einer Geforce RTX 3090 OC mit Ultra HD als Grundauflösung:
DLSS Modes & Performance Scaling
DLSS Q, B, P, UP benchmarked (Ultra HD)
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Die Grafikkarten-Messmethodik der PCGH
Basierend auf Leser-Feedback verwendet PC Games Hardware für Spiele -Benchmarks seit einigen Jahren keine Referenz-Grafikkarten mit Standard-Taktraten mehr. An ihre Stelle treten Herstellerdesigns samt werkseitiger Übertaktung, wie sie von einem Großteil unserer Community verwendet werden. Hierbei handelt es sich um typische Modelle, wenngleich "typisch" gar nicht so einfach zu definieren ist. Die Auswahl richtet sich nicht nur daran, welche Grafikkarten noch im PCGH-Testlabor anwesend sind, sondern auch, ob sie repräsentativ für das jeweilige Modell sind: Wir nutzen nach Möglichkeit weder unübertaktete, sich wegen Überhitzung drosselnde oder enorm schnelle Herstellerdesigns, sondern "Vernunftversionen", wie wir sie auch in den PCGH-Grafikkartentests meistens empfehlen. In Einzelfällen, etwa bei besonders anspruchsvollen Spielen, weichen wir von diesem Credo ab und testen besonders flinke Varianten. Beachten Sie bitte, dass wir nicht sämtliche Modelle am Markt testen können, sondern uns auf eine Auswahl beschränken müssen. Auch behalten wir uns vor, einzelne hier herangezogene Herstellerkarten in anderen Tests auszutauschen, beispielsweise dann, wenn sie das Testlabor verlassen müssen.
Jede Grafikkarte wird vor den Benchmark-Durchläufen einer Aufheizperiode unterzogen, während derer sich der Kerntakt (Boost) auf ein bestimmtes, von Modell zu Modell unterschiedliches Niveau absenkt. Auf diese Weise vermeiden wir unrealistisch hohe Werte: Eine gerade aus dem Regal genommene Grafikkarte, noch kalt vom Nichtstun, boostet höher als im normalen Betrieb nach einiger Zeit unter Last. Die durchschnittliche, automatisch gesetzte GPU-Taktfrequenz beim Test der jeweiligen Karten finden Sie in den Benchmarks. Die tatsächliche Frequenz ist wichtig und kann angesichts der großen möglichen Unterschiede nicht einfach unter den Tisch fallen, denn "RTX 2080 Ti" ist nicht "RTX 2080 Ti" respektive "GTX 1080 Ti" ist nicht "GTX 1080 Ti" - je nach Herstellerdesign können zehn Prozent Differenz dazwischen liegen. Hinterfragen Sie daher Messwerte im Internet, die ohne jegliche Taktangabe veröffentlicht werden. Dem gegenüber stehen wenige Grafikkarten, von denen keine übertakteten Versionen existieren. Die prominentesten sind AMDs Radeon VII und die ältere R9 Fury X, welche wir jeweils im Referenzdesign testen - gäbe es OC-Versionen, würde eine solche in den Benchmarks mitmischen.
Cyberpunk 2077 - Benchmarks von 30 Prozessoren
Bereits The Witcher 3 skaliert für sein Alter hervorragend mit Prozessorkernen, daher waren unsere Erwartungen an die CPU-Skalierung von Cyberpunk 2077 hoch - und wir wurden nicht enttäuscht.
Cyberpunk 2077 - CPU-Benchmarks
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Wir haben inzwischen genug CPU-Benchmarks hinter uns, um ein Fazit zu ziehen. Cyberpunk 2077 zieht die Anforderung an den Prozessor um mehrere Stufen nach oben. Reichen in anderen Titeln meist noch Vierkerner mit SMT aus, werden in CD Projekts neuestem Titel sogar Hexacores gnadenlos von 8-, 10- und 12-Kernern abgehängt. Wer mit Raytracing spielen möchte, sieht sich mit noch höheren Leistungskosten konfrontiert - richtig gelesen, Raytracing kostet auch CPU-Leistung -, alles unterhalb eines 10900K generiert mehr oder minder starke Ruckler. Wir können auf Basis der vorliegenden Ergebnisse nur sehr starke CPUs ab einem Core i9-9900K oder Ryzen 9 3900XT empfehlen. Viele Kerne sind Trumpf, die Kernskalierung ist außerordentlich gut in Cyberpunk. Das zeigen auch die Frametimes:
Quelle: PCGH
Die Prozessor-Messmethodik der PCGH
Jede CPU wird vor den Benchmark-Durchläufen einer Aufheizperiode unterzogen, während derer sich der Kerntakt (Boost) auf ein bestimmtes, von Modell zu Modell unterschiedliches Niveau absenkt. Im UEFI konfigurieren wir ein TDP-Limit: Jede CPU wird auf die Parameter konfiguriert, die der Hersteller für das jeweilige Modell vorsieht. Die Geschwindigkeit des verbauten Speichers wird ebenfalls auf die Herstellervorgabe forciert, die Menge mit 32 GiByte und die Timings (XMP) geben wir vor. Auf diese Weise vermeiden wir unrealistisch hohe Werte und ermöglichen einen fairen Vergleich. Wir nutzen, wenn möglich, immer die neueste Version von Windows inklusive allen (Sicherheits-)Updates. Alle Messungen werden mittels CapFrameX durchgeführt.
Wären da nur nicht die vielen bugs und glitches. Hab da echt schon schräges Zeug gesehen. Von dämlich bis lustig war alles dabei.
12.12.2020:
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Heute:
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MfG
Raff
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